Durch das jüngst im Kabinett beschlossene „Gesundes-Herz-Gesetz“ ist Prävention derzeit Bestandteil einer breiten öffentlichen Debatte. Denn: Das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, den Leistungskatalog der GKV auf Früherkennungsuntersuchungen auszuweiten, für die wissenschaftliche Evidenz fehlt, sowie die großflächige Verschreibung von Cholesterinsenkern zu forcieren, stößt auf einhellige Kritik. Besonders brisant ist, dass viele der zusätzlichen Leistungen aus finanziellen Mitteln bezahlt werden sollen, die für Prävention vorgesehen sind. In der Folge ist ein Großteil der rund 100.000 zertifizierten Kursangebote gefährdet. Zertifizierte Präventionskurse in Vereinen und speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete Angebote sind von der Streichung bedroht.
Neue Check-ups und die vorbeugende Verordnung von Statinen, wie sie im Gesetz zur Stärkung der Herzgesundheit vorgesehen sind, sind der falsche Weg. Politische Vorgabe statt medizinischer Evidenz ist ein Irrweg. Die gesetzlichen Krankenkassen setzen sich dafür ein, die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern und schwere Verläufe zu vermeiden. Dazu müssen die individuelle Gesundheitskompetenz gestärkt und ein gesunder Lebensstil gefördert werden.